Nach 19 Jahren erfolgreichen Wirkens im Haus St. Elisabeth der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF) hat Hannelore Haberzett die Einrichtungsleitung übergeben: Peter Wasel tritt ihre Nachfolge an. Weggefährtinnen und Weggefährten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kinder von Haus St. Elisabeth verabschiedeten eine hochgeschätzte Einrichtungsleiterin. Hannelore Haberzett wendet sich nach 22 Jahren bei der KJF einer neuen Aufgabe zu und übernimmt die Leitung der Telefonseelsorge des Bistums Regensburg.
In seiner Laudation würdigte KJF-Direktor Michael Eibl die zahlreichen Verdienste von Hannelore Haberzett: „Sie haben die Erfolgsgeschichte von Haus St. Elisabeth wesentlich geschrieben und die Einrichtung in knapp zwei Jahrzehnten zu einer zentralen, hoch differenzierten Anlaufstelle weiterentwickelt – da können nur wenige Einrichtungen in dieser Weise abdecken. Liebe Frau Haberzett, von Herzen Danke für Ihre ausgezeichnete fachliche Arbeit – danke für Ihr feines Gespür im Umgang mit Menschen! Sie waren Mutmacherin, Krisenmanagerin, Gestalterin und eine klasse Chefin für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“ Anschließend stellte Michael Eibl den neuen Einrichtungsleiter vor: Nach 14 Jahren im Haus St. Elisabeth übernimmt Peter Wasel die Leitung. Er ist staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger und war zunächst im Gruppendienst und dann als Gruppenleiter einer Jugendwohngruppe tätig. Nach Ihrem Bachelor im Gesundheits- und Sozialmanagement und einem Führungskräfteseminar übernahm er 2017 die Bereichsleitung für die stationären Wohngruppen und das betreute Wohnen. „Sie haben sich in sechs Jahren bestens bewährt. Nach 14 Jahren gemeinsamen Weges mit Frau Haberzett haben Sie ein gutes Gespür für Haus St. Elisabeth, die Kolleginnen und Kollegen, die Kinder und Familien und die vielen Partner im Netzwerk. Es freut uns sehr, dass wir Ihnen heute die verantwortungsvolle Aufgabe, das Haus in die Zukunft zu führen, übertragen können“, so Eibl.
Unter der Leitung von Hannelore Haberzett hat sich Haus St. Elisabeth stetig weiterentwickelt: Anfangs hatte die Einrichtung 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für fünf stationäre Gruppen, eine Schulvorbereitende Einrichtung, zwei Tagesstätten und Betreutes Wohnen. Inzwischen sind es 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um sechs Wohngruppen, vier Tagesstätten, drei Wohngemeinschaften für Betreutes Wohnen, die ambulante Jugendhilfe, die zweizügige Stütz- und Förderklasse und die offene Ganztagesklasse, außerdem 20 Schulbegleitungen. 260 Kinder und Jugendliche finden im Haupthaus und den Außenstellen Hilfestellung und Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen.
Nach 19 Jahren übergab Hannelore Haberzett den symbolischen Hausschlüssel an ihren Nachfolger Peter Wasel. KJF-Direktor Michael Eibl (l.) und Abteilungsleiter Robert Gruber wünschten beiden alles Gute. (Foto: Sebastian Schmid)
„Ein Vorbild gelebter Menschlichkeit“
Albert Nickl, stellvertretender Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, sprach der scheidenden Leiterin ein „großes Lob“ aus: „Hannelore Haberzett ist ein Vorbild gelebter Menschlichkeit. Sie gibt unserer Gesellschaft ein soziales Gesicht. Es ist ihnen durch ihr feines Gespür und ihre immense Fachkompetenz immer gelungen, gute Lösungen im Sinne der Kinder und Jugendlichen zu finden. Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit mit ihrem Nachfolger Peter Wasel weiterhin so harmonisch verläuft.“ Wehmut über den Abschied klang in der Ansprache von Windischeschenbachs Bürgermeister Karlheinz Budnik mit: „Sie haben lange in unserer Gemeinde gewirkt. Dabei hatten wir immer eine gute Schnittmenge. Ich werde ihre ruhige Stimme und ihre freundliche Art vermissen. Ihrem Nachfolger biete ich meine Unterstützung bei zukünftigen Projekten an.“ Im Namen der Mitarbeitervertretung sprach Clarissa Stock zu den Gästen: „Wir hatten immer einen Austausch auf Augenhöhe, deswegen sind wir zu guten Lösungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekommen. Peter Wasel wünschen wir einen guten Start in seine neue Aufgabe.“
Peter Wasel bedankte sich für das Vertrauen und freut sich auf die neue Aufgabe: „Ich möchte, dass Kinder und Jugendliche bei uns einen sicheren Rahmen haben, um sich gut zu entwickeln. Ich verstehe uns als Wegbegleiter und Unterstützer. Wir nehmen Kinder und Jugendliche in ihren Anliegen ernst, begleiten sie durch schwierige Phasen, schenken ihnen Gehör, sind verlässliche Bezugspersonen, Fürsprecher und ein verlässlicher Hafen. Ich möchte, dass die Kinder hier bei uns und überall auf der Welt den Stellenwert haben, den sie verdienen: nämlich das Beste zu sein, was wir haben.“ In ihrer Abschiedsrede blickte Hannelore Haberzett zurück auf eine Zeit mit vielen wunderbaren Momenten: „Es ist jedes Mal wieder schön, wenn man spürt, wie ein Kind Ballast abwirft und sich ein Knoten löst. Unser Ziel ist es, dass die jungen Menschen gut ins Leben starten können und wenn das gelingt, geht mir das Herz auf – auch noch nach vielen Jahren im Beruf. Für dieses Gefühl macht man seine Arbeit. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich in Summe viele dieser Momente erleben durfte.“
Die Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte St. Martin, die zum Haus St. Elisabeth gehört, umrahmten die Feier musikalisch und verabschiedeten sich mit Blumen und Bildern von Hannelore Haberzett.
Text und Bild: Sebastian Schmid